Die Historie der Museumsgesellschaft Freiburg e.V.

Die Museumsgesellschaft als eine der ältesten Bürgergesellschaften Freiburgs konnte im Jahre 2007 ihren zweihundertsten Geburtstag feiern. Gegründet wurde sie 1807 als eine Lesegesellschaft. Lesegesellschaften gab es damals überall in deutschen Landen, erlaubten sie doch einer gehobenen und gebildeten Mittelschicht von Bürgern und Beamten, vereint die damals teuren Bücher und Zeitschriften zu erwerben und so am Zeitalter der wachsenden Erkenntnisse teilzuhaben.

Der Auslöser für eine Gründung in Freiburg war jedoch politisch. Nach über 400-jähriger Zugehörigkeit zu Österreich hatte Napoleon als Sieger von Austerlitz den Übergang der Stadt und des Breisgaus an das Großherzogtum Baden verfügt.
Nun war eine Einrichtung von Nöten, die helfen konnte, den überwiegend protestantischen Norden Badens mit dem weitgehend katholischen Süden zu vermählen, wie der Dichter Johann Georg Jacobi, es damals ausdrückte. So regte der vom Großherzog als "badischer Übergabekommissär" bestimmte wirkliche Geheime Rath Karl Wilhelm Ludwig Friedrich Drais Freiherr von Sauerbronn die Gründung einer Lesegesellschaft an.

Neben ihm und Jacobi gehörten zu den Vätern der Gesellschaft zugereiste Nordbadener und ansässige Freiburger Persönlichkeiten, Protestanten und Katholiken wie z. B. der Historiker Karl von Rotteck, der Chirurgieprofessor Alexander Ecker, der Verleger Bartholomäus Herder und der Staatsrechtler
Karl Theodor Welcker
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Die Anfänge der Lesegesellschaft waren bescheiden. Es begann mit einem Lesezimmer - ohne Tabak und Hund - und ohne Damen. Im Lesezimmer durfte nicht gesprochen werden und so gab es bald auch ein "Conversationszimmer" zu freundschaftlicher Unterhaltung und politischen Gesprächen.

Bald nach ihrer Gründung fühlte sich die Lesegesellschaft neben Klio (Geschichte) weiteren Musen verpflichtet, etwa Thalia (Theater), Polyhymnia (Musik) und Terpsichore (Tanz). Sogenannte Gesellschaftstage - nun mit Damen - fanden jeweils in den erweiterten Räumen, dem "Kasino" statt. So änderte man folgerichtig den Namen der Gesellschaft in Museum (Tempel der Musen). Wegen der steigenden Mitgliederzahlen wird es mehrmals notwendig, umzuziehen. In den Räumen der Museumsgesellschaft hält man Vorträge, gibt Konzerte, führt sogar Opern auf und veranstaltet Bälle.

Wie diese Tradition einer gehobenen Unterhaltung unter Freunden und Mitgliedern die politischen Umbrüche des 19. und des 20. Jahrhunderts überdauerte und sich über 200 Jahre erhielt, lesen Sie in der ausführlichen Darstellung der Geschichte der Museumsgesellschaft, die uns freundlicherweise deren Verfasser, Herr Dr. Manfred Höfert und Herr Dr. Ulrich Dold, zur Verfügung gestellt haben, hier >>