Dienstag, 4 Juni bis
Donnerstag, 6. Juni 2019
Sommerreise der Museumsgesellschaft 2019
nach
Schwäbisch Hall
Dienstag 4. Juni
09h00 Am Konzerthaus
Abfahrt des Reisebusses
ca. 12h00 Mittagessen im Restaurant Scheffelhof, Maulbronn

Der DS-GVO zum Trotz; hier die Reiseteilnehmer verteilt auf sechs
Tische im Garten des Scheffelhofs in froher Erwartung des Mittagessens:






Auf einer Aufnahme des Präsidenten und auf dessen ausdrücklichen Wunsch:
Der Autor dieser Webseite in der Mitten (©HS).

Eine kurzsichtige? Jungschwalbe hatte
den auf dem Foto weiter oben im Hintergrund
zu sehenden auf Leinwand gedruckten Efeu als Landemöglichkeit auserkoren und war
voll gegen das aufgehängte Tuch geknallt. Leicht benommen
saß das Schwälbchen anschließend zu meinen Füßen mit der Mutter durch lautes
Tschirpen in ständigem Kontakt, bis es dann plötzlich verschwunden war.
14h15 Führung durch die nahezu vollständig erhaltene Anlage des
Zisterzienserklosters Maulbronn (Unesco-Weltkulturerbe)

Eine weitläufige und entsprechend beeindruckende Anlage, die einen
zweiten Besuch wert ist.

Während die eine Gruppe in der Ferne inzwischen von einem/einer FührerIn
abgeholt worden war
...

... erschien uns dann auch ein/eine Klosterfräulein/frau.

Verschlossene
Eingangstür (Originalholz und -beschläge). Vom Paradies der Vorhalle in das Hauptschiff der
Klosterkirche. Im Tympanon blaue Reste einer
Schutzmantelmadonna.
Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika, die in den Jahren 1147 bis
1178 zunächst in romanischem Stil erbaut wurde. Sie ist ungewöhnlich
lang, da das Langschiff zwei Kirchen, die Laien- und die Mönchskirche,
vereinigt.
Ein romanischer Lettner trennt die Mönchskirche, den so genannten
Herrenchor, von der Laienkirche, dem so genannten Bruderchor.
Chorgestühl bei Gottesdiensten von den Internatsschülern heute noch
genutzt.
Eine Besonderheit ist dabei das Kruzifix: Das Kruzifix und der Körper des
Heilands sind aus einem einzigen Steinblock herausgemeißelt. Es ist
dabei exakt so ausgerichtet, dass an den längsten Tagen im Jahr nach
zehn Uhr die Sonnenstrahlen die Dornenkrone Christi aufleuchten lassen.

Die durch ein rotes Glasfenster bestrahlte Dornenkrone gibt es erst in
den nächsten 20 Tagen, sofern der Himmel nicht bedeckt ist.

Im Altarraum eine Madonna und Darstellungen der Kreuzabnahme und
Grablegung Jesu.

Geblendet beim Heraustreten in den sonnigen Kreuzgang.

Der vielfotografierte Brunnen, bei dem nur die untere Schale den ersten
Mönchen bereits als Wasserquelle gedient hat.

Erst bei genauem Hinsehen erkennt man den Maulbronner Maulesel.
ca.17h30 Eintreffen im 4 Sterne plus Hotel Hohenlohe in
Schwäbisch-Hall
19h00 Gemeinsames Abendessen
im Hotelrestaurant
Mittwoch, 5. Juni

Ergiebiges Frühstück auf der Terasse des Hotels Hohenlohe mit
Blick auf den Kocher und das ehemalige Gefängnis.

Präsident und Schätzkanzler sichtlich zufrieden (©HS).
Nach dem ergiebigem Frühstück um 10h00 Abfahrt mit dem Bus
zur ehemaligen Benediktinerabtei Comburg mit Führung durch die
Klosteranlage
Nahend Schwäbischen Hall / vorzeiten ein Abbthey / jetzt ein Weltlich Collegium, so der Bischoff von Würtzburg den 15. Septembr. Anno 1587. per sententiam, sine onere eximirt hat: nachdem solch Stifft allbereit zuvor den Bischoffen zu Würtzburg Geist- und Weltlichen unterworffen war / auch Käyser Fridericus Anno 1485. dieses vornehme Adeliche Collegium in sonderbaren ewigen / und erblichen Schutz dem Bistumb übergeben hatte / wiewol allwegen der älteste Schenck / Herr zu Limpurg / Affter-Schirmherr desselben ist / und solche Advoratiam von Würtzburg zu Lehen trägt: Wie ein mehrers hievon beym Martino Magero von Schönberg zu lesen ist. Matthäus Merian:
Topographia Franconiae, Frankfurt am Main 1648

Aufstieg zur Comburg


Vor den mächtigen Mauern der Comburg, die als eine katholische Enklave
im protestantischen Umland im Dreißigjährigen Krieg verschont wurde.
Der Aufstieg war den marodierenden Landsknechten wohl zu mühsam, die
Befestigung zu mächtig. So bevorzugten sie für ihre Raubzüge die
reichen Klöster in der Ebene (©MS).

Die Osttürme der St. Nikolauskirche überragen die Befestigumgen (©MS).

Eine Mär von frühen Mönchen und späten Chorherren (©MS)

St. Nepomuk am Tor zur äußeren Burg ohne Fluss und Brukken.

Auch im Inneren der Comburg gibt es viel zu sehen und zu erklären.

Die mächtige St. Nikolauskirche von der Nordseite.

Durch den Rahmen gesehen: die kleine Comburg auf der anderen Talseite.

Das Prunkstück in der Kirche ist der
romanische Radleuchter mit 48 Kerzen und
den 12 Toren des Himmlischen Jerusalems.

Hier vier der sieben Todsünden: Acedia, Ira, Luxuria und Superbia
...

... und hier die restlichen drei: Invidia, Gula und Avaritia.

In der freigelegten Krypta.

Der Westturm von St. Nikolaus aus spitzer Perspektive.

Wegen des schmalen Bergplateaus befindet sich der romanische Kreuzgang vor
dem Westturm.

Epitaph für Ierg Steidle, der gegen Ende der Dreißigjährugen Krieges an
Überarbeitung starb.
Hie liegt dis Stiffts getrewer Pott
Die ewig Ruh die geb ihm Gott
Sein Fleis ihm hat das Leben kurtzt
Drumb hier ins Grab der Todt ihn sturtzt
Ein 1645 mann zehlt
Da hier ich namb mein Ruh

Innerhalb der Burg die sechseckige romanische Erberhardskapelle, deren Bedeutung sich den Experten auch
heute noch nicht erschließt.

Wie hoch erfreut stürzte unsere Führerin unter unser aller Anteilnahme auf
ihren Kollegen im Amt zu.
ca.11h30 Weiterfahrt zur Michaelskirche in
Schwäbisch-Hall mit
Kirchenführung und stadtgeschichtlichen Erläuterungen zum
vorgelagerten historischen Marktplatz.

Stadtkirche St. Michael mit der beeindruckenden Freitreppe, die zum
Theaterspielen einlädt.
Der Schwäbisch Haller Reformator Johannes Brenz hatte am 26. April 1518
als Theologiestudent in Heidelberg die bekannte theologische Disputation
miterlebt, und war wie sein Freund Martin Bucer - der spätere Reformator
im Elsass - von Luther tief beindruckt.
Nachdem Brenz das
Theolgiestudium abgeschlossen hatte, lud ihn der Rat der Freien
Reichsstadt Schwäbisch Hall zum 8. September 1522 zu einer Probepredigt
ein und berief ihn anschließend auf die vakante Pfarrstelle an St. Michael. Ohne zu radikalisieren
- so blieb das Stift Comburg als katholische Enklave in protestantischen
Landen erhalten - trieb Brenz die Reformation in der Stadt
behutsam voran und feierte zu Weihnachten 1526 erstmals das Abendmahl in
beiderlei Gestalt.

So wurden
Bilder in der Michaeliskirche nicht zerstört, sondern zur
Erbauung und Belehrung der Gemeinde belassn. Also begegneten mir als alte
Bekannte die Apostel der Franken. Die Heiligen Kolonat, Kilian und
Totnanm sind.eingerahmt von den drei Weisen aus dem Morgenland sowie den
Aposteln Johannes, Andreas, Paulus und Petrus, Über St. Kilian mit dem Schwert
lesen
Sie hier mehr..
 Alles vergehet;
Gott aber stehet
Ohn' alles Wanken:
Seine Gedanken,
Sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden,
Die nehmen nicht Schaden,
Heilen im Herzen
Die tödlichen Schmerzen,
Halten uns zeitlich und ewig gesund.

Zwischen der Stadtkirche und dem Rathaus unterhalb der wuchtigen
Freitreppe blüht der Hällische Markt. Am Rathaus ein leicht verdrückter
Reichsadler, hatte man sich, als die Stadt schon längst schwäbisch
geworden, doch noch immer als freie Reichsstadt gefühlt.
Ab 13h00 Freie Zeit für Mittagsrast, Stadtbummel, Besichtigung der
Sammlung Würth in der
Johanniterkirche oder Besuch des
mit dem Hotel verbundenen Sole-Thermalbads (für Hotelgäste freier
und direkter Zugang mit Bademantel)

Zurück zum Hotel durch den malerischen vom Brand unzerstörten Stadtteil
mit vielen Fachwerkhäusern. Darunter auch im Hintergrund der
Schuhbäck, ein bekanntes Weinlokal.Die Haller lebten nicht nur vom
Salz und dem Handel mit Wein, sie tranken ihn auch.

Salzsieden macht bekanntlch durstig. Und siehe da, Dr. Faust war auch
hier, hatte gezecht und war geeicht?

Malerische Partie am Kocher mit Schwanennest.
17h30 Gemeinsamer Spaziergang durch die
Katharinen-Vorstadt zur Kunsthalle Würth und dort ab 18h00 Privatführung durch die
um diese Zeit für die Öffentlichkeit bereits geschlossene Ausstellung
„Von Henri Matisse bis Louise Bourgeois. Das Musée d´Art moderne de
la Ville de Paris zu Gast in der Kunsthalle Würth"

Vorbei an der alten Brauerei.

Henri Moore: ImHintergrund der Turm der St.Katharinenkirche.

Gruppenbild 1.

Gruppenbild 2 (©MS).

Gelöste Stimmung (©MS).
ca.19h30 Gemeinsames Abendessen im Hotelrestaurant
Donnerstag 6. Juni
Ausgedehntes, nachhaltiges Frühstück im Hotel
11h00 Abfahrt mit dem Bus nach
Baden-Baden
ca.14h00 Ankunft in Baden-Baden und anschließend
Besuch des Burda - Museums mit der Jubiläumsausstellung
„Ensemble: Centre
Pompidou - Burda - Museum“

Ein durchaus freundlicher Empfang.

Der Eingangsbereich des Burda-Museums.

Spiegelungen.
17h00 Abfahrt nach Friesenheim,
dort gemeinsames Abendessen
im bewährten Restaurant Mühlenhof
ca. 21h15 Zurück in Freiburg am
Konzerthaus
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